Beschreibung
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich Celia Brown in ihren Bildern mit Alice, der kleinen Heldin aus Lewis Carrolls Kinderbuchklassikern "Alice im Wunderland" (1865) und "Alice hinter den Spiegeln" (1872). Nach Vorlage der Original-Illustrationen des britischen Zeichners John Tenniel lässt sie das Mädchen in Rüschenkleid mit forschendem Gesichtsausdruck durch lichte, von Ranken und Wolken durchzogene Landschaften schlendern, die bevölkert sind von mythischen Gestalten wie Amor und Psyche, der ägyptischen Göttin Isis, den Engeln und Dämonen William Blakes und anderen leichthändig skizzierten Figuren aus der Malereigeschichte. Was auf den ersten Blick wie das zufällige Zusammentreffen von Bildelementen unterschiedlichster Provenienz wirkt, erweist sich tatsächlich als eine von literatur-, kunst- und sozialwissenschaftlichen Recherchen inspirierte Erkundung des Reflexionsraumes, aus dem Alice als ebenso zeitgenössische und überzeitliche Figur seit 150 Jahren in die jeweilige Gegenwart ihrer Leserinnen und Leser tritt. Neben ausgewählten Zeichnungscollagen aus dem Alice-Zyklus versammelt der Band zahlreiche weitere, analog und digital bearbeitete Kompositionen, die auf wunderbar freie, assoziative Weise das erzählerische Potenzial anzapfen, das in den Sedimenten der Kulturgeschichte steckt. Mit ihren Bildern weitet Brown den Blick für die Beweglichkeit des Denkens jenseits der Logik der Linearität.
Autorenportrait
Celia Brown, geboren 1954 in Cambridge (GB), lebt und arbeitet in Freiburg i. Br.