Beschreibung
Eine Stadt im Iran, voller Stimmen und Gerüche. Eine junge Frau wird von ihrem Ehemann bedrängt, nach Kanada auszuwandern. Als Amir sie verlässt, bleibt sie mit ihren zwei Kindern zurück. Mit aller Macht versucht sie, die Anforderungen des Alltags und die Gespenster der Vergangenheit zu bewältigen: die Konflikte mit der zänkischen Mutter, den einsamen Tod des Vaters, die Erniedrigungen durch den Ehemann. Schonungslos und jenseits aller klischeehaften Orientalismen lässt Fariba Vafi die Ich-Erzählerin von der Auflösung ihrer Welt erzählen. Zwischen Küche und Keller - dem allegorischen Gefängnis der jungen Iranerin - öffnet sich ein Raum für die ehrliche Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis der Frauen im heutigen Iran. Mit den Mitteln feiner Ironie und Poesie ist Fariba Vafi darüber hinaus ein fesselndes Psychogramm gelungen, anhand dessen die großen, universellen Fragen des Lebens gestellt werden: nach Schmerz und Geborgenheit, Tod und Liebe.
Autorenportrait
Fariba Vafi, geboren 1963 in Täbris (Iran), war bereits mit Kurzgeschichten hervorgetreten, als sie 2002 für ihren ersten Roman Kellervogel u.a. die renommierten Auszeichnungen Huschang-Golschiri-Preis sowie Yalda-Preis erhielt. Es folgten weitere Romane, teils preisgekrönt oder in andere Sprachen übersetzt. Sie lebt mit Mann und zwei Kindern in Teheran. Nach Übersetzungen ins Englische (2009) und Italienische (2010) liegt ihr Debüt nun endlich auf Deutsch vor.