Beschreibung
Der Lebenslauf des Schriftstellers Gustav Regler liest sich wie eine Biographie des 20. Jahrhunderts: 1898 in Merzig/Saar an der deutsch-französischen Grenze geboren, Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg, Studium in Heidelberg und München, Eintritt in die Kommunistische Partei, Emigration nach Frankreich, Kampf im Spanischen Bürgerkrieg, Bruch mit dem Sowjetkommunismus im zweiten Exil in Mexiko, in den 1950er Jahren zahlreiche Reisen, 1963 in Indien verstorben.Die 1958 veröffentlichte Autobiographie 'Das Ohr des Malchus' gilt als sein Hauptwerk. In ihr verbinden sich persönliche und kollektive Geschichte in literarischer Überhöhung. Regler hatte bereits 1942 eine erste, später noch weitere Lebensbeschreibungen verfasst, die in 'Das Ohr des Malchus' einflossen. Daneben existieren zahlreiche Entstehungsstufen und Fassungen. Die Studie vergleicht die Texte vor dem Hintergrund der Entwicklung des Autors in diesen Jahren und arbeitet einen dialektischen Prozess zwischen fiktionalem und autobiographischem Schaffen Reglers heraus. An seinem Beispiel werden gattungstheoretische Fragen wie die nach Fiktion und Wirklichkeit oder dem Kunstwerkcharakter einer Autobiographie diskutiert.