Beschreibung
Giovanni Pascolis Poemi Conviviali entstehen und wurzeln im Klima einer allgemeinen Krise des abendländischen Bewußtseins. Der 1904 abgeschlossene lyrisch-epische Gedichtzyklus gründet auf antiken - v.a. griechischen - Mythen. Seine im wesentlichen chronologisch angeordneten Episoden erstrecken sich von homerischer Zeit bis zum römischen Imperium mit dem sich ankündigenden Christentum. Das Mythische wird in den Poemi Conviviali zum Inbegriff zeitloser menschlicher Erlebnis- und Denkstrukturen, menschlicher Welterfahrung und Weltdeutung. Hinter mythischen Motiven, Namen und Bildern verbergen sich Konstanten der conditio humana. Die philosophische Dimension der Gedichtsammlung unterstreicht der auf Platons Gastmahl bezogene Titel. Seine Verankerung in der zeitgenössischen Philosophie verleiht dem Werk europäische Dimension. Die Poemi Conviviali erscheinen hier erstmals vollständig in deutscher Übersetzung. Ihr Autor, Giovanni Pascoli (1855-1912), ist einer der bedeutendsten Dichter des modernen Italien, der durch die Verwendung des Dialekts als der Hochsprache gleichgestelltes, dichterisches Medium wie durch metrische Neuerungen auf die jüngeren Lyriker seines Landes großen Einfluß ausübte.