Beschreibung
Die Beurteilung grammatischer und stilistischer Erscheinungen der deutschen Sprache gründet sich nicht nur auf sprachwissenschaftliche Erklärungen und Argumente, sondern auch auf Werthaltungen, die spezifische sprachliche Erscheinungsweisen als normales Vorbild für das gute, richtige und angemessene Deutsch festsetzen. Vor allem im Bereich der Alltagsargumentation werden oft Ansichten geäußert, die vom Standpunkt wissenschaftlicher Erklärungsprinzipien als unbegründet aufgefasst werden müssen. Dennoch sind solche Ansichten gerade in der Öffentlichkeit und manchmal auch in bestimmten Institutionen, wie zum Beispiel in der Schule, verbreitet. Sie werden sehr oft zur Durchsetzung politischer Ziele verwendet, und mit diesen Ansichten verbindet sich meist ein bestimmtes Weltbild, das selbst wieder Grundlage für normative Bestrebungen ist. Das Ziel diese Bandes soll sein, diese Werthaltungen aufzudecken, wobei auch Bereiche außerhalb der rein grammatischen Argumentation untersucht werden.
Autorenportrait
Richard Schrodt, geboren 1948, Habilitation für Germanistische Sprachwissenschaft, ist am Institut für Germanistik in Wien tätig.