Beschreibung
Mit dem 'Internet der Dinge' und seiner allumfassenden Vernetzung mit uns und allem anderen ist die Gestaltung unserer Lebenswelt in eine neue Phase der Ästhetisierung eingetreten. Ein zentrales Charakteristikum der gegenwärtigen Entwicklung ist die Intensität der Versuche, technischen Objekten, Oberflächen wie Infrastrukturen den Eindruck von Lebendigkeit zu verleihen: Lachende Assistenzsysteme, knuffige Roboterdiener, responsive algorithmische Umwelten erzeugen mit ihrer animistisch-intuitiven Anmutung der Selbsttätigkeit den Eindruck einer Vernatürlichung unserer postkapitalistischen, technomorphen Gesellschaftsform. Die aktuellen Ästhetiken und Techniken des Ver/Lebendigen(s) sind Teil einer wechselvollen Medien- wie Technik-, Literatur- wie Kunstgeschichte der Simulation, Vortäuschung bzw. Inszenierung von Lebendigkeit. Der vorliegende Band betrachtet verschiedene Momente dieser Geschichte kunstvoller Lebendigkeit, um die Eigenarten und Vorgeschichten der neuen ästhetisch-medialen Verlebendigungstopoi besser zu verstehen. Mit Beiträgen von Bernhard Dotzler, Daniela Hahn, Christiane Heibach, Wenzel Mracek, Katja Rothe, Mirjam Schaub und Friedrich Weltzien.
Autorenportrait
Natascha Adamowsky ist Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Seit 2017 ist sie Professorin für Digitale Medientechnologien an der Universität Siegen. Anna Maria Tekampe ist Medienphilosophin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB Medien der Kooperation an der Universität Siegen.