Beschreibung
Ein zentrales Kennzeichen der modernen Wissenschaft ist das Streben nach originellen Erkenntnissen, die auf der Basis von Kritik gewonnen werden: Die entsprechende wissenschaftliche Subjektform ist ein kritischer Wissensschöpfer. Robert Niemann geht der Vermutung nach, dass dieses klassisch-moderne Wissenschaftssubjekt sich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zu einem postkritischen Selbstmanager wandelt. Mit Blick auf die sprachliche Subjektivierung in Wissenschaftsratgebern erörtert er diese These unter anderem im Rahmen von Ansätzen wie dem unternehmerischen Selbst (Bröckling), dem Kreativitätsdispositiv (Reckwitz) sowie der Transformation von Kritik (Boltanski/Chiapello).
Autorenportrait
Robert Niemann (Dr. phil.), geb. 1985, ist Sprachwissenschaftler an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Praxistheorie sowie Subjekt- und Subjektivierungstheorie mit Blick auf Sprache und Sprachgebrauch.