Beschreibung
Die Studie von Manfred Jurgensen liefert die erste fundamentale Einführung in das Gesamtwerk des großen deutsch-jüdischen Essayisten, Literaturkritikers und Literaturwissenschaftler Hans Mayer (1907- 2001). Der in beiden Teilen Deutschlands lehrende Germanist führte in den fünfziger Jahren eine neue deutsche Literaturgeschichte ein, die sich von allen herkömmlichen Lehrformen, vor allem der traditionellen Germanistik, radikal unterschied. Mayers gänzlich neue Betrachtungsform lehrte ein auf literarische Werke bezogenes Geschichtskonzept, das zunächst stark vom Marxismus beeinfl usst war. Das Neue an seiner Auseinandersetzung mit literarischen Werken liegt in der geistigen Begegnung mit individuellen Künstlern, die häufig in neuer Bedeutung erscheinen. Er entwickelte außerdem gesellschaftliche und individuelle Bezüge im Verhältnis mehrerer Autoren zueinander. Auf solche Weise ergibt sich nicht selten ein gewandeltes Stil- und Kunstverhältnis innerhalb herkömmlich bestimmter Zeitepochen. Manfred Jurgensen, seit den siebziger Jahren ein Freund Mayers, widmet sich ausführlich jedem Werk des großen Gelehrten, ordnet es in die Zeitläufte ein und stellt seine Aktualität damals wie heute pointiert heraus.
Autorenportrait
Manfred Jurgensen, geboren 1940 in Flensburg, ist Professor für deutsche Literatur an der University of Queensland. Zahlreiche Gastprofessuren in Deutschland, der Schweiz, Südafrika und den USA. Neben einem umfassenden literaturwissenschaftlichen Werk ist Manfred Jurgensen auch als Lyriker und Schriftsteller in Erscheinung getreten. Er lebt und arbeitet seit 1960 in Brisbane (Australien).