Beschreibung
Heterosexualität ist in unserer Gesellschaft nicht nur Ausdruck einer mehrheitlich gelebten Beziehungsform. Sie ist vor allem ein diskursives Konzept, das ein Prinzip der Unentrinnbarkeit in dem Maße transportiert, als sie die Abgrenzung von Anderem zur Norm erhebt (i. e. Heteronormativität). Der hier implizierte Imperativ der Differenz ist damit nicht nur ein unhintergehbares Faktum unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Auch unser Selbstverständnis generiert sich eben gerade über eine in diesem Sinne geprägte Lebens- und Denkstruktur. Vor diesem Hintergrund versteht das Buch Heternormativität als Spannungsfeld zwischen Identität, Sprache und Begehren. Unter Bezugnahme insbesondere von Gender-, psychoanalytischen und sprachphilosophischen Theorien und Überlegungen diskutiert es anhand ausgewählter Romane Angela Carters und Christine Brooke-Roses ein immer schon entstehendes Differenz-Ausschluss-Prinzip und problematisiert die damit einhergehende, willkürliche Hierarchiebildung. Dabei rückt Sprache als identitätsstiftende Instanz und Gesellschaft prägendes Machtinstrument zusehends in den Blickpunkt des Interesses.