Beschreibung
Das Historische zu beschreiben, ist nicht einfach, schon ausufernden Gegenständlichkeit alles «Historischen» wegen. Da ist es vielversprechender, die anerkannte Ausgangsposition einer Tradition des Erzählens genauer zu betrachten. Diese Betrachtung ist selbst historisch und versucht, einen Erfahrungs- oder Wahrnehmungshorizont zu erschliessen, innerhalb dessen historisches Erzählen möglich, genrebildend und attraktiv werden konnte.Erhellt wird dabei ein Selbstbewusstsein eminent politisch organisierten Lebens im Bereich des östlichen Mittelmeers zur Zeit der «gründenden Historiker» Herodot und Thukydides. Was dort begründet wurde, ist eine «westliche» Tradition - das leuchtet nur ein, wenn man ihr eine andere und vergleichbare Tradition zur Seite stellt, wie es hier mit der altchinesischen geschieht. Altchina dient als Folie des Ähnlichen und des Anderen, womit der «Umweg über China» (François Jullien) die Kontinuität des Erinnerungsraums einer Variante der neuen, achsenzeitlichen «Sichtbarkeit des Menschen» ins Licht rücken kann.
Autorenportrait
Alfred Schmid, geb. 1955, hat in Basel Alte Geschichte, Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Philosophie studiert und im Jahr 2005 mit der Schrift Augustus und die Macht der Sterne. Antike Astrologie und die Etablierung der Monarchie in Rom promoviert. Er ist Lehrbeauftragter und Projektmitarbeiter an der Universität Basel und war Mitherausgeber des vierten Bandes von Jacob Burckhardts Griechische Culturgeschichte.