Public Enemies
Film zwischen Identitätsbildung und Kontrolle / Public Enemies. Film Between Identity Formation and Control
Pauleit, Winfried / Rüffert, Christine / Schmid, Karl-Heinz / Tews, Alfred
Erscheinungsjahr:
2011
Beschreibung
Der "Public Enemy" ist eine zentrale Figur der Filmgeschichte. Er hat ein eigenes Genre begründet: den Gangsterfilm, der sich zu Zeiten der großen Wirtschaftskrise in den USA etablierte und mit der Erfindung des Tonfilms zusammenfällt. Echte Gangster wie Al Capone dienten Anfang der 1930er Jahre Figuren in Filmen wie LITTLE CAESAR und THE PUBLIC ENEMY als Vorbild. Später wurde der Begriff in unterschiedliche Bereiche übernommen. Public Enemies waren und sind alles, was die öffentliche Ordnung bedroht: Spione, Kommunisten, Nazis, Terroristen, aber auch Aliens, Zombies oder Grippeviren. Public Enemies helfen uns dabei zu erkennen, wer wir sind. Eine Antwort auf den Feind der öffentlichen Ordnung sind Ausnahmezustand und Kontrollgesellschaft. Video-, Telefon- und Datenüberwachung führen zu einem Paradoxon: Der schützende Staat wird darüber selbst zum Feind der Öffentlichkeit.
Die Beiträge untersuchen Ästhetik und Geschichte des Gangsterfilms, widmen sich aber auch der Übertragung der Public-Enemy-Figur in ganz andere Genres. Anhand ihrer verschiedenen Erscheinungen nehmen sie die Aspekte von Identitätsbildung und Kontrolle in den Blick. Der Public Enemy erweist sich so als ein Kristallisationspunkt der Moderne, in dem sich die Sphären des Ästhetischen und des Politischen überlagern.
Die Publikation liegt zweisprachig auf Deutsch und Englisch vor. Die CD-ROM in englischer Sprache enthält zahlreiche Filmausschnitte, die die Argumentation anschaulich machen.