Beschreibung
Die Kirchenväter sehen einen Zusammenhang zwischen der Conversion des Menschen und der Conversion seiner Kultur. Diesen Zusammenhang aus den Quellen herauszuarbeiten ist das Ziel der Studie. Vorangeht ein Kapitel über das Bild des Weges, das die Kirchenväter gebrauchen, um in Abwehr heidnischer Bildreden den Wahrheitsanspruch der christlichen Religion auszudrücken. Das Wesen christlicher Conversion wird hinsichtlich des Doppelprinzips der Bewahrung und Veränderung beleuchtet, das die Väter immer wieder in Bildern und Begriffen zu treffen suchen. Besondere Beachtung wird dem Grundsatz der «Reinigung» geschenkt: im weiten Rahmen seiner möglichen Anwendungen erhalten selbst äußerste Mittel wie die Zerstörung der Tempel und Idole neues Licht. Kirchliche Dokumente moderner Zeit bestätigen die bleibende Bedeutung, welche die Methode der Kirchenväter besitzt.
Autorenportrait
Christian Gnilka, geboren am 20.12.1936 in Schlesien, studierte Klassische Philologie in Bonn, München und Rom, wurde 1962 in Bonn zum Dr. phil. promoviert, habilitierte sich dort 1970 für das Fach Klassische Philologie und wurde 1971 zum Außerplanmäßigen Professor in Bonn ernannt. Im gleichen Jahr erhielt er Rufe auf ordentliche Lehrstühle seines Fachs in Frankfurt a. M. und Münster. An der Westfälischen Wilhelms-Universität war er von 1972 bis 2002 Direktor des Instituts für Altertumskunde. Einen ehrenvollen Ruf auf den Lehrstuhl seines Lehrers Wolfgang Schmid in Bonn lehnte er ab (1978). Gnilka lehrt und arbeitet weiter als Professor emeritus in Münster.