Beschreibung
Diese Arbeit ist entstanden aus der Beschäftigung mit dem komplizierten lex-Begriff Marsilius‘ von Padua, und zwar aus der Suche nach dem rechten Vergleichsmaßstab bzw. den ihm gemäßen rechtshistorischen Bezugspunkten seiner Zeit – wie italienisches Statutarrecht als mittelalterlich-römischrechtliches ius commune, ius canonicum und consuetudo imperii – als Reflex auf den Forschungsstand, wie er sich in den Kritiken zur letzten großen Arbeit über Marsilius aus dem Jahre 1951 von A. Gewirth niedergeschlagen hat. Dagmar Unverhau legt in ihrer Studie ihr Hauptaugenmerk nun auf die consuetudo imperii der Königswahl und der darin seit Pippins und Karls des Großen Zeiten ruhenden Anwartschaft auf die Kaiserkrönung in der Auseinandersetzung mit dem Papsttum im Ausgreifen des letzteren auf regnum und imperium vom Investiturstreit bis zum ersten Prozess Johanns XXII. Gegen Ludwig IV. als die Zeitspanne des Ringens zwischen weltlicher und geistlicher Gewalt im abendländischen Mittelalter.