Beschreibung
Die Habilitationsschrift profiliert am Beispiel des Markusevangeliums das neutestamentliche Offenbarungsverständnis, das untrennbar mit dem Begriff des Geistes Gottes verbunden ist, anhand der Zeichentheorie des US-amerikanischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Charles Sanders Peirce (1839-1914). Nach Peirce lässt sich der Zeichenprozess, der ein Erkenntnisprozess ist, als triadische Struktur der Kategorien von "Objekt" ("Ding"), "Zeichen" und "Interpretant" ("Bedeutung") beschreiben. Dieses semiotisch-triadische Kommunikations- und Erkenntnisgeschehen korreliert nun mit und konvergiert im christlichen Offenbarungsgeschehen, das sich in den Taten und Worten des mit dem Geist Gottes begabten und daher in Vollmacht handelnden Gottessohnes Jesus realisiert. Der Geist zeigt sich aus dieser semiotisch-triadischen Perspektive als dynamisch-relationaler und daher offenbarend-schöpferisch zu bestimmender Aspekt.
Inhalt
1. Zeichen und Erkenntnis
2. Erscheinung und Zeichen
2.1. Phänomenologie und Semiotik
2.2. Kategorien und Konkretisierungen
2.3. Kategorienlehre und Zeichenlehre
2.4. Wahrheit und Finalität
3. Darstellung und Offenbarung
3.1. Semiotik und Theologie
3.2. Theologie und Semiotik
4. Erscheinung und Offenbarung
4.1. Zeichen und Wirklichkeit
4.2. Zeichen und Geist
4.3. Geist und Zeichen
5. Taufe und Versuchung
5.1. Text und Kontext
5.2. Taufe und Geist (vgl. Mk 1,9-11)
5.3. Versuchung und Geist (vgl. Mk 1,12-13)
5.4. Resümee
6. Macht und Vollmacht
6.1. Jesus und die Schriftgelehrten (vgl. Mk 3,22-30)
6.2. Jesus und die Dämonen (vgl. Mk 5,1-20)
7. Glaube und Bekenntnis
7.1. Text und Kontext
7.2. Jesus und die Tochter des Jairus (vgl. Mk 5,21-24. 35-43)
7.3. Jesus und die kranke Frau (vgl. Mk 5,25-34)
7.4. Resümee
8. Offenbarung und Verkündigung
8.1. Jesu Tod und Auferweckung
8.2. Resümee
9. Geist und Erkenntnis
9.1. Botschaft und Erkenntnis
9.2. Erkenntnis und Offenbarung
9.3. Offenbarung und Schöpfung
9.4. Erkenntnis und Bekenntnis