Beschreibung
Die wenigstens wissen, dass die ersten Studentinnen an der Yale University Mitglieder der School of Art waren, die bereits 1869 eingeweiht wurde. Trotz dieses vielversprechenden Beginns sollte es 121 Jahre dauern, bis die Schule einer Professorin eine Festanstellung gewährte, und 147 Jahre, bis die Kunstschule ihre erste Dekanin (Marta Kuzma) begrüßen konnte. Anhand von Interviews mit namhaften Frauen und nicht-binären Absolventen wurde eine erste mündliche Geschichte dieser Institution zusammengestellt. Einst eine Bastion und heute ein Überbleibsel der modernistischen Meistererzählungen des 20. Jahrhunderts, verkomplizieren die Stimmen von Absolventinnen aus 50 Jahren ein ohnehin schon kompliziertes Erbe und enthüllen das Leben einer Kunstschule, die ins 21. Jahrhundert aufbricht und dabei den langen und immer noch andauernden Kampf um feministische Integration und Repräsentation in der Kunst zu bewältigen hat. Diese umfassende Darstellung der Schulgeschichte umfasst die Politik der radikalen 60er Jahre, die Herausbildung von Cultural Studies, Identitätspolitik und Intersektionalität in den 70er Jahren, die AIDS-Krise, die Kulturkriege und die neoliberale Eskalation der 80er Jahre bis hin zu unserer vollständig globalisierten, hyperkapitalisierten Gegenwart.