Beschreibung
Ich fühle mich bedrückt, unleidig, vom Leben ungerecht behandelt, habe Kopfschmerzen, will am liebsten morgens im Bett bleiben, schaue mit Argwohn auf Menschen um mich herum, werde unfair. Es geht mir nicht so toll. Dies alles sind Symptome des Irrgefühls. Er ist eigentlich kein Gefühl sondern ein Zustand, aber wir fühlen uns dabei. hmmm. nicht toll. Iris hat über 60 Jahre ihres Lebens in ihrer ureigenen autistischen Akribie, damit verbracht, Phänomene wie Irrgefühl (im Schwedischen Ångest) zu erforschen, zu verstehen und auf eine Weise zu beschreiben, dass Menschen frei sind, ihre Gedanken zu nehmen oder zu lassen. Meist in Gesprächsrunden und Einzelgesprächen. Ein solches Gespräch ist die Grundlage dieses Buches. Was Iris sagt, ist oft unscheinbar, man kann daran vorbeigehen, etwas nehmen, etwas liegen lassen, wie man sich fühlt. Aber wenn man eintaucht.
Autorenportrait
Iris Johansson verbrachte ihre Kindheit auf einem Bauernhof inmitten einer Großfamilie, an die sich ein noch größeres Kollektiv mit sozialem Engagement anschloss. Besonders ihr Vater bemühte sich darum, dass sie trotz ihres autistischen Verhaltens nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurde. Sie konnte dadurch ihren Weg finden und ein vollkommen eigenständiges Leben führen. Der Vater wusste selbst nicht, dass sie Autistin war, bemühte sich aber unermüdlich darum, dass sie in Kontakt zu anderen Menschen kam und blieb. Sie lernte mit 14 Jahren Lesen und Schreiben und arbeitete nach ihrer Schulzeit in einem Friseursalon, später als Kinderkrankenschwester und als Erzieherin in einem Jugendhaus. Sie studierte dann Religionsphilosophie, Pädagogik und Psychologie und leitete Einrichtungen für schwer erziehbare Jugendliche. Ihre Biografie "En annorlunda barndom" ist in Schweden ein Bestseller und 2012 in deutscher Sprache erschienen (Eine andere Kindheit).