Beschreibung
Der Gohfelder Theologe Friedrich August Weihe (1721-1771) gilt seit zweihundert Jahren als Zentralgestalt des Ravensberger Pietismus des 18. Jahrhunderts. Doch die Kenntnis seiner Biografie, seines Wirkens als Gemeindepfarrer, als Erweckungsprediger mit überregionaler Ausstrahlung, als in weitem Umkreis gefragter Seelsorger, als produktiver Lieddichter, als ausgiebig korrespondierender Geist und "kirchenpolitischer Strippenzieher" seiner Zeit reproduziert bis heute weithin die Informationen der ersten Nachfolgegeneration, also der Zeit um 1800. Die vorliegende Untersuchung richtet, erstmals anhand unbekannten Quellenmaterials, den Blick auf markante Ereignisse, Personen und insbesondere die Fernkontakte Weihes während der Blütezeit seiner letzten Lebensjahre. Neben zahlreichen ereignisgeschichtlich neu erschlossenen Zusammenhängen der ersten Ravensberger Erweckungszeit um 1765-1770 präsentiert dieser Band unvermutete Dimensionen eines internationalen Austausches Weihes, die seiner Biografie und Familie, seiner Theologie und Frömmigkeit, seiner Originalität insgesamt wertvolle Ergänzungen und Konturen verleihen.
Autorenportrait
Ulrich Rottschäfer, geb. 1955. Studium: Evangelische Theologie in Münster und Bielefeld-Bethel. 1986-2018 Gemeindepfarrer in Hiddenhausen. Veröffentlichungen zur westfälischen, insbes. zur Minden-Ravensberger Kirchengeschichte. Bücher im Verlag für Regionalgeschichte: Heinrich Rabeneck 1875-1939. Die Lebensgeschichte des Niasmissionars aus Hiddenhausen, 1989 Fernbezüge des Ravensberger Pietismus im 18. Jahrhundert. Die Verbindung von Friedrich August Weihe (1721-1771) und Gottreich Ehrenhold Hartog (1734-1816) zu gesellschaftlichen Eliten im Ausland, 2022
Leseprobe
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