Beschreibung
Friedrich Stoltze gilt als der Frankfurter Mundartdichter. Seine humorvollen Gedichte und Geschichten aus dem alten, 1944 unwiederbringlich zerstörten Frankfurt sind in zahlreichen Auflagen erschienen und bis heute erhältlich. Der streitbare Demokrat geriet in Vergessenheit. Großen Anteil daran hatten die Nationalsozialisten, die den volkstümlichen Autor für ihre völkische Ideologie vereinnahmten und den politischen Schriftsteller unter den Tisch kehrten. Ein Freiheitsdichter und Demokrat war in Hitlers Diktatur unerwünscht. Diese politische Seite Stoltzes steht nun im Mittelpunkt eines neuen Lesebuchs, das zum 200. Geburtstag des Satirikers erscheint. Friedrich Stoltze hat sich kritisch mit allen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen seiner Zeit auseinandergesetzt. Dazu gehören die Revolution 1848/49 und die Reichsgründung 1871 ebenso wie seine Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit, politischer Mitbestimmung und Pressefreiheit. Kurze Einführungen und Erläuterungen stellen Stoltzes Texte und ausgewählte Karikaturen in den historischen Kontext.
Autorenportrait
Petra Breitkreuz, geboren 1958 in Frankfurt. Studium der Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, sonst aber überzeugte Frankfurterin. Seit 1989 als Mitarbeiterin der Frankfurter Sparkasse zuständig für das Stoltze-Museum, seit 1998 als dessen Leiterin. Kuratorin zahlreicher Ausstellungen zu Friedrich Stoltze und seinem Sohn Adolf.