Beschreibung
"In der Zweiten Republik wurde Literatur zu einem Markenartikel. An ihr wird die kulturelle und politische Entwicklung über die Grenzen des Landes hinaus in einem Ausmaß erkennbar wie nie zuvor; vor allem wurde sie auch als eine österreichische Literatur erkennbar, also nicht nur als eine Sonderform oder gar kuriose Abart der deutschen, die nie so recht in das von den deutschen Literaturhistorikern sank tionierte Schema des Ablaufes passen wollte." So beginnt Wendelin Schmidt-Denglers letztes Buch, das von jener Literatur handelt, die er wie kein anderer durchwandert und belebt hat. In 28 Stationen umreißt Schmidt-Dengler mit Scharfsinn und Witz die österreichische Literatur von 1945 bis zur Gegenwart. Es ist eine Inventur der großen Namen und ein Blick auf das wenig Vertraute. Es sind Revisionen und Rekapitulationen, mit denen eine Bilanz gezogen wird, die uns nicht nur die Geschichte der Literatur der Zweiten Republik, sondern auch den im September 2008 verstorbenen Literaturwissenschaftler eindringlich ins Gedächtnis zurückruft. Wendelin Schmidt-Dengler (1942-2008), Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Wien, revolutionierte die Lehre in seinem Fach, indem er immer wieder Vorlesungen zur österreichischen Literatur nach 1945 anbot. Mit Zähigkeit verfolgte er über Jahre die Gründung des Literaturarchivs an der Österreichischen Nationalbibliothek, dem er zwölf Jahre als Leiter vorstand. Der (Mit)Herausgeber der Werke Doderers, Herzmanovsky-Orlandos und Th omas Bernhards legte auch entscheidende Studien zu Thomas Bernhard (Der Übertreibungskünstler, 1997(3)) und Ernst Jandl (Der wahre Vogel, 2001) vor. Neben seiner sich über Jahrzehnte erstreckenden Kritiker-Tätigkeit, die 1994 mit dem Staatspreis honoriert wurde, verstand er es, Aufgaben und Anliegen von Literaturwissenschaft und -kritik auch einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln, so dass er 2007 zum Wissenschaftler des Jahres gewählt wurde.
Autorenportrait
Wendelin Schmidt-Dengler (1942-2008), Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Wien, revolutionierte die Lehre in seinem Fach, indem er immer wieder Vorlesungen zur österreichischen Literatur nach 1945 anbot. Mit Zähigkeit verfolgte er über Jahre die Gründung des Literaturarchivs an der Österreichischen Nationalbibliothek, dem er zwölf Jahre als Leiter vorstand. Der (Mit)Herausgeber der Werke Doderers, Herzmanovsky-Orlandos und Th omas Bernhards legte auch entscheidende Studien zu Th omas Bernhard (Der Übertreibungskünstler, 31997) und Ernst Jandl (Der wahre Vogel, 2001) vor. Neben seiner sich über Jahrzehnte erstreckenden Kritiker-Tätigkeit, die 1994 mit dem Staatspreis honoriert wurde, verstand er es, Aufgaben und Anliegen von Literaturwissenschaft und -kritik auch einer breiteren Öff entlichkeit zu vermitteln, so dass er 2007 zum Wissenschaft ler des Jahres gewählt wurde.