Beschreibung
Wien nach 1945: Bunte Filmplakate durchbrechen die graue Umgebung der von Schutt und Ruinen gezeichneten Stadt. An den Bretterzäunen der eingeplankten Baustellen, an den Fassaden der in Eile wiedereröffneten Kinos, an immer mehr Orten sind jene großformatigen Ankündigungen zu sehen, die ersehnte Abwechslung im für Viele schwierigen Alltag verheißen. Die Plakate stammen nicht selten aus dem Atelier von Eduard Paryzek, einem der produktivsten Filmplakatmaler der Nachkriegszeit. Als Vertreter eines heute ausgestorbenen Berufsstandes gehörten seine charakteristischen Pinselstriche bis Anfang der 1970er-Jahre zu den eindrucksvollsten Eyecatchern in der Stadt. Sie begleiteten Aufstieg und Niedergang der Wiener Kinolandschaft und sind nicht zuletzt beredtes Zeugnis der sich ausbreitenden Populärkultur US-amerikanischen Zuschnitts. Mit Beiträgen von Robert Buchschwenter, Robert Gokl, Julia König-Rainer, Christian Maryska, Ilse Nerber, Peter Payer
Autorenportrait
Peter Payer, geb. 1962, MMag. Dr. phil., Historiker und Stadtforscher, Bereichsleiter im Technischen Museum Wien. Arbeitet seit Beginn der 1990er-Jahre als Wissenschafter, Autor und Ausstellungskurator. Zahlreiche Publikationen zur Stadt-, Alltags- und Kinogeschichte, zuletzt: Julius Rodenberg: Wiener Sommertage (Hg., 2009); Else Spiller: Slums (Hg., 2008); Blick auf Wien. Kulturhistorische Streifzüge (2007).