Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Siegen (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Substantive und Nominalphrasen im Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Spracherwerb von Kindern werden die unterschiedlichsten Meinungen vertreten. Die einen schließen sich dem nativistischen Erklärungsmodell von Chomsky an und meinen, bestimmte Sprachkenntnisse seien angeboren und es gebe ein von der Geburt an genetisch festgelegtes Wissen, die sogenannte Universalgrammatik. Andere hingegen streiten diese Position vollkommen ab und stimmen eher dem behavioristischen Modell nach Skinner zu. Sie sind davon überzeugt, dass nur der Lernmechanismus vererbt werde; alles andere müsse man sich nach und nach einzeln aneignen. Den Spracherwerb könne man im Allgemeinen als Imitation bezeichnen. Die Umwelt liefere dem Kind sprachliche Vorbilder; richtige Äußerungen verstärke man durch Lob. Je häufiger ein Wort oder eine Äußerung verstärkt werde, desto mehr festige es sich im Sprachrepertoire eines Kindes. Nach diesem Prinzip werde dann im Laufe der Kindheit die komplette Sprache angeeignet. Doch wie sieht es eigentlich bezüglich des Erwerbs bestimmter grammatischer Bereiche aus? Im Allgemeinen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit dem Erwerb eines grammatischen Bereichs der deutschen Sprache; nämlich der sogenannten Nominalphrase. Die Nominalphrase ist der am häufigsten vorkommende Phrasentyp des Deutschen, doch wie wird diese eigentlich von Kindern erworben? Die Frage, ob es einen bestimmten Erwerbsverlauf für den Nominalphrasenerwerb, der bei allen Kindern in gleicher Weise aufritt, gibt, wird hier untersucht. Im Fokus dieser Untersuchung steht die Nominalphrasenflexion, die im Anschluss an das Erwerben einer simplen Nominalphrase folgt und eine Voraussetzung für die korrekte Bildung dieser bildet. Nachdem die Arbeit einen kurzen Überblick über die Thematik, die der Frage auf den Grund geht, verschafft, geht es im nächsten Schritt mit der Schilderung der sogenannten Phasen des Nominalphrasenerwerbs weiter. Im Anschluss wird auf die sogenannte Referenzmöglichkeit der deutschen Sprache, welche für die Nominalphrase von großer Bedeutung ist, eingegangen. Nach Abschließen dieser beiden Themenbereiche setzt die Arbeit ihren Fokus auf die Flexion von Nominalphrasen. Zur intensiven Veranschaulichung wird eine Studie von Said Sahel herangezogen, welche sich mit dem Flexionserwerb von L1- und L2-Schülern beschäftigt. Dieser thematische Bereich wird mit der Schilderung eines Kompetenzstufenmodells für die Leistungen und den Erwerbsverlauf der Schüler hinsichtlich dieses grammatischen Bereichs abgeschlossen.