Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,8, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Soziologie und Sozialpsychologie), Veranstaltung: Faszination und Schrecken - Zur Soziologie des Fremden, Sprache: Deutsch, Abstract: Jedem Menschen begegnet das Fremde in seinen unterschiedlichsten Formen; als eine fremde Person, ein fremdes Land, ein fremder Gegenstand, befremdende Phantasien oder Vorstellungen. Die ,Begegnungen sind durch den subjektiven Blick auf das Visuelle und Imaginäre geprägt. Dieser subjektive Kontakt verursacht in uns Empfindungen, die uns dazu veranlassen, etwas als fremd zu definieren. Es ist, wie so vieles im Leben, eine Frage der Perspektive. Demnach handelt es sich beim Fremden oder Unheimlichen um individuelle Gefühlregungen, die einerseits oftmals durch die Sozialisation zum kollektiven Gefühlsrepertoire gehören und andererseits durch die individuelle Biographie ganz entscheidend von denen des Kollektives abweichen können. Ziel dieser Ausarbeitung des Referats vom 04.05.2005 zum Seminar ,Faszination und Schrecken - Zur Soziologie des Fremden ist es, einen tieferen Einblick in die Entstehung des Fremden, also des befremdenden Gefühls, und dessen Wirkung zu geben. Damit zusammenhängend soll eine Antwort darauf gefunden werden, wie es dazu kommt, dass aus Opfern Täter bzw. aus Geschlagenen wiederum Schläger werden und wie es eventuell möglich ist, aus diesem Kreislauf auszubrechen. Die Leitgedanken des Referates und somit der Ausarbeitung, die mir einen Zugang zu diesem Thema lieferten stammen von Sigmund Freud und Arno Gruen. Arno Gruen erklärt die Entstehung des Fremden anhand seiner Erfahrung mit Traumapatienten. Sigmund Freud dagegen untersucht das Gefühl des Unheimlichen, welches uns beim Lesen oder Hören von Geschichten heimsucht. Durch diesen sehr begrenzten Bezugsrahmen ist es notwendig, weitere Quellen hinzuzuziehen, um ein allgemeineres Konstrukt zu erhalten. Ich möchte noch hinzufügen, dass ich zudem versuchen werde, durch eigene Gedanken dieses Erklärungsmodell zu vervollständigen, indem ich zum Einen Begriffe mit neuem Inhalt fülle und zum Anderen durch logische Schlussfolgerung diverse Lücken ergänze. Die Erklärungen der Begriffe wie Trauma, Sozialisation und Identität hegen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Selbst eine Annäherung an die Komplexität dieser Begriffe würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Sie werden nur in soweit erklärt, wie es zum Verständnis des gesamten Prozesses notwendig ist. Das Grundvokabular der Psychoanalyse setzte ich beim Leser voraus.