Beschreibung
Fehlentscheidungen sind seit jeher Bestandteil von Rechtsprechung. Sie haben jedoch in keinem anderen Rechtsgebiet derart schwere Auswirkungen auf Betroffene wie im Strafrecht. Gleichwohl stagnierte die Forschung in den letzten Jahrzehnten, das Phänomen wurde regelmäßig nur thematisiert, wenn es zu einem öffentlich-medial erörterten Fall kam. In der Studie widmet sich der Autor zunächst der Begrifflichkeit der Fehlentscheidung sowie einer Bestimmung der Häufigkeit ihres Vorkommens. Anhand zentraler Studien des vergangenen Jahrhunderts werden die „klassischen" Fehlerquellen beleuchtet, bevor auf „moderne" Ursachen eingegangen wird, welche aufgrund des Wandels des Strafprozesses in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen haben. Einen Praxisbezug leisten Experteninterviews mit Berliner Richtern und Strafverteidigern. Auf Grundlage der Vorauswertung werden schließlich Möglichkeiten diskutiert, wie man Fehlentscheidungen in Zukunft vermeiden oder jedenfalls minimieren kann.
Autorenportrait
Marius Braun studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin (Erstes Juristisches Staatsexamen), wo er 2020 promovierte.
Anschließend absolvierte er das Referendariat am Kammergericht Berlin und legte das Zweite Juristische Staatsexamen ab.
Seit Juli 2024 ist der Autor als Richter in Berlin tätig.