Beschreibung
Die seit den Hartz-Reformen gestiegene Zahl Nebenbeschäftigter bei gleichzeitiger Zunahme des Armutsgefährdungsrisikos wecken Zweifel an der bislang gültigen Annahme der Wohlstandssicherung durch eine Erwerbstätigkeit. Der Autor untersucht empirisch mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels die Entwicklung der Mehrfachbeschäftigung und deren Zusammenhang mit atypischer Arbeit. Mittels Längsschnittsanalysen werden die zwischen finanzieller Not und nebenberuflicher Selbstentfaltung verorteten Motive für Mehrfachbeschäftigung analysiert. Dabei zeigt sich, dass Zweitbeschäftigung sowohl die Konsequenz von Einkommensarmut ist, als umgekehrt ein Mittel zur Armutsvermeidung darstellt. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Politikempfehlungen zur rechtlichen Ausgestaltung der Mehrfachbeschäftigung formuliert.
Autorenportrait
Marco Johannes Weber studierte Diplom-Sozialwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau und der Mittuniversitetet (Mid Sweden University) in Schweden. Im Anschluss an sein Studium promovierte er am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Koblenz-Landau am Lehrstuhl von Prof. Dr. Werner Sesselmeier im Promotionsfach Wirtschaftswissenschaft.