Beschreibung
Der hebräische Bibeltext gilt ab spätestens dem 10. Jahrhundert als abgeschlossen. Daß diese These fragwürdig ist, zeigen nicht nur hebräische Bibelzitate bei jüdischen Autoren des Mittelalters, sondern auch im christlichen Schrifttum. Ein Beispiel ist die Dogmatik eines englischen Klerikers namens Odo aus dem 12. Jahrhundert. Sie enthält neben etlichen hebräischen, mit dem masoretischen Text konform gehenden Zitaten, auch nichtmasoretische Bibeltexte. Diese Untersuchung möchte im Kontext aller analysierten Bibelzitate unter anderem auch diesem Phänomen auf den Grund gehen.
Autorenportrait
Der Autor: Hans-Georg von Mutius, geboren 1951, studierte evangelische Theologie, Judaistik und Orientalistik an den Universitäten Bochum und Köln von 1970 bis 1977. Er promovierte im Jahre 1976 zum Dr. theol., im darauffolgenden Jahr zum Dr. phil. und habilitierte sich 1981 im Fach Judaistik an der Universität zu Köln. Seit 1986 ist er als Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Institut für Semitistik tätig.