Beschreibung
Welche Denkmuster, Konzepte und Ereignisse bestimmen das Denken des jungen Karel ?apek? Dieser Frage geht diese Arbeit mit einem kulturgeschichtlich-literaturwissenschaftlichen Ansatz nach. Als Textgrundlage dienen der 1917 veröffentlichte Erzählband
Boží muka
(dt. «Gottesmarter»,
1918 und «Kreuzwege»,
1919) sowie die Publizistik und die Briefe ?apeks, die etwa der Entstehungszeit des Bandes zuzurechnen sind. Die Ästhetik der Avantgarde, zivilisationskritische Diskurse im Umfeld des Ersten Weltkriegs sowie die Philosophie des Pragmatismus erweisen sich im Ergebnis der Untersuchung als feste Bezugsgrößen für das Schreiben des Autors. Die Arbeit leistet einen Beitrag zur Neubewertung des Werks eines der wichtigsten tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, vor allem im Hinblick auf seine Pragmatismusrezeption, die hier erstmals ausführlicher dargestellt wird.
Autorenportrait
Die Autorin: Dorothea Uhle wurde 1964 in Halle an der Saale geboren. Sie studierte von 1990 bis 1995 Übersetzen im Fach Tschechisch und Russisch an der Universität Leipzig. Anschließend war sie als freiberufliche Übersetzerin und als Mitarbeiterin an der Universität Leipzig tätig, wo sie 2004 promoviert wurde. Seit 2003 ist die Autorin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Translatologie der Karls-Universität Prag und leitet das DAAD-Informationszentrum Prag.
Inhalt
: Publizistik und Briefe: Die Polemik zwischen Karel ?apek und F.X. Šalda – Der Erste Weltkrieg – Karel ?apeks Rezeption des amerikanischen Pragmatismus –
«Boží muka»: Das Handlungsschema Initiation – Der kritische Blick auf traditionelle Welterklärungen – Die avantgardistische Auseinandersetzung mit Erzähltraditionen.