Beschreibung
Nach wie vor formuliert der Hinweis darauf, wie «es in Wirklichkeit ist», einen Wahrheitsanspruch, und nach wie vor hat es eine disqualifizierende Wirkung, wenn wir jemandem «Realitätsverlust» bescheinigen, obgleich man in Philosophie und Kulturwissenschaften seit mindestens einem Jahrhundert und seit einiger Zeit auch in der Psychiatrie darüber diskutiert, ob es «die Wirklichkeit» überhaupt gibt, ob nicht viele – möglicherweise gleichberechtigte – Wirklichkeiten nebeneinander existieren. In dem Band befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ethnologie, Jurisprudenz, Medizin, Philosophie, Psychologie und Soziologie u.a. mit der Frage, ob das Festhalten an einer Wirklichkeit unter bestimmten Umständen sinnvoll ist und was geschieht, wenn unterschiedliche Realitätsauffassungen miteinander konfligieren.
Autorenportrait
Der Herausgeber: Matthias Kaufmann, geboren 1955, Professor für Ethik am Institut für Philosophie der Universität Halle-Wittenberg. Studium der Mathematik, Philosophie und Politischen Wissenschaft in Erlangen und Osnabrück/Vechta; Hauptarbeitsgebiete: Ethik, Politische Philosophie, Rechtsphilosophie, Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie im Mittelalter und im 20. Jahrhundert.