Beschreibung
Die Arbeit spricht zwei zentrale Dimensionen an: die editoriale Dokumentationsleistung eines selbst entdeckten Korpus als Mainzer Beitrag zur Geschichte des deutsch-französischen Sprachkontakts und die varietätenlinguistische Behandlung dieses Korpus (99 Briefe aus der Zeit der Franzosenherrschaft in Mainz). Im Wesentlichen handelt es sich um Soldatenbriefe. Die Arbeit will dazu beitragen, auch die Alltagswelt mit den nichtliterarischen Textsorten für die französische Sprachgeschichtsschreibung in den Blick zu nehmen. Der Hauptteil der Arbeit beruht auf der Gliederungsebene von sogenannten Gebrauchsnormen, die die Textsorte
charakterisieren. Diese Gebrauchsnormbeschreibungen werden zunächst an der
exemplifiziert. Daran schließen sich Beobachtungen zur
und die Behandlung ausgewählter
an
Die Ergebnisse werden in einer Grammatik der Briefe in der Alltagskommunikation zusammengefasst.
Die Briefe sind auf einer beigefügten CD enthalten.
Autorenportrait
Die Autorin: Christel Schlindwein, geboren 1949, kaufmännische Ausbildung und Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Romanistik- und Buchwissenschaftsstudium an der Universität Mainz mit Magisterabschluss 1991. Danach Sekretariat der Geschäftsleitung der Leseförderungsinstitution «Stiftung Lesen» in Mainz und Übernahme eines länderübergreifenden Projektes dieser Institution für Kinder und Jugendliche. 1994 Mitarbeit als Kollegiatin und Gast im Graduiertenkolleg «Dynamik von Substandardvarietäten» an der Universität Heidelberg. Seit 1999 zunächst Assistentin der Geschäftsleitung und seit Anfang 2002 Übernahme der Büroleitung innerhalb der Geschäftleitung eines privaten lokalen und regionalen Fernsehsenders in Rheinland Pfalz. Mitte 2001 Abschluss des Promotionsverfahrens.
Inhalt
: Einleitung mit historischen Fakten und sprachwissenschaftlichen Grundlagen – Textkorpusbeschreibung und Editionsprinzipien – Frage des Briefes im Spannungsfeld zwischen Privatheit und Öffentlichkeit – Gebrauchsnormen der Briefe: formalistische Gebrauchsnorm (orthographische Besonderheiten, Abkürzungspraxis, Symbole, Interpunktion und Gebrauch anderer Diakritika), pragmatische Gebrauchsnorm (Textgliederungsverfahren durch Abtönungselemente, Interjektionen und Gliederungselemente, Anrede- und Grußverhalten) sowie grammatische Gebrauchsnorm (Negation/Restriktion, Genus- und Numeruskongruenz beim Nomen, Verbkonjugation, Proformen einschließlich der Pronomina
und
Satzsegmentierung, Frageformen für die
Komplexität der Satzstruktur, indikativische Tempora
und
Sicht).