Beschreibung
Die Arbeitsbeziehung zwischen Patienten und Psychotherapeuten wird nicht nur von dem indizierten Behandlungsverfahren bestimmt und den Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen. Sie hat auch ganz bewusste, aushandelbare Voraussetzungen. Wenn klar gemacht wird, wie und mit welchen Themen Patient und Therapeut aufeinander zugehen werden, worauf sie sich beschränken wollen, kann der Patient unter Umständen viel leichter zur Mitarbeit gewonnen und der therapeutische Prozess insgesamt produktiver gemacht werden.Eine Konzentration auf bestimmte relevante Themenbereiche kann nicht nur der Fokussierung bestimmter Problemfelder dienen, sie ermöglicht es auch, die Erwartungen des Patienten an die Therapie und den Therapeuten stärker zu berücksichtigen und seine ganz spezifischen Ressourcen zu mobilisieren. Darüber hinaus können die Interventionen des Therapeuten zielgerichteter und besser dosiert eingesetzt werden, wenn er seine eigenen Erwartungen an den Patienten in einem solchen Konzentrationsprozess moderiert hat.Karl König legt hier ein Modell zur Rahmen- und Settinggestaltung vor, das gerade zu Zeiten eines starken Legitimationsdrucks angesichts der Kosten von Psychotherapie willkommen sein muss.
Autorenportrait
Karl König war Vorsitzender des Göttinger Lou Andreas-Salomé-Instituts, des Ausbildungszentrums für Psychotherapie und Psychoanalyse und Leiter der Abteilung für Klinische Gruppenpsychotherapie an der Universität Göttingen.