Beschreibung
Hexen reiten auf Besen, haben schwarze Katzen und pflegen eine Liaison mit dem Bösen. Dieses Bild ist aus der europäischen Kulturgeschichte nicht mehr wegzudenken und wurde nachhaltig von der katholischen Inquisition geprägt. Doch was geschah mit dieser Vorstellung in jenen Teilen Europas, die unter osmanischer Herrschaft standen? Konnte sich die Angst vor schwarzer Magie und Teufelsbuhlschaft auch in Südosteuropa verbreiten? Diesen Fragen geht die vorliegende Dissertation exemplarisch und anhand historischer Entwicklungen in Serbien und den angrenzenden Balkanstaaten nach. Sie untersucht die regionalen Besonderheiten der dortigen Hexenvorstellung, die untrennbar mit dem Glauben an Vampire verbunden bleibt. Zugleich wirft sie einen Blick auf den Stellenwert von Ethnomedizin und magischen Praktiken im Postsozialismus, die noch immer tief im Synkretismus der südosteuropäischen Glaubenswelt verankert sind.