Beschreibung
Nicht zufällig setzte Augustins Hinwendung zu der in der Bibel aufgezeichneten Heilsgeschichte gerade zu jener Zeit ein, als er sich zur literarischen Bekämpfung des Manichäismus entschloss. Welche Rolle bei diesem über ein Jahrzehnt sich erstreckenden apologetischen Großeinsatz den Zeichen zukam, will der zweite Band zeigen. Von den seltenen Umständen, die mit dieser „Wende“ Hand in Hand gingen, handelt das erste Kapitel. Eine kurze Einführung in das augustinische Schrifttum dieser Epoche dient dem besseren Verständnis der spezifisch antimanichäischen Fragestellung. Der Leser soll sich ein Bild von jener Lehre machen können, zu der sich Augustin vor seiner Bekehrung bekannte, und die er, nach Afrika zurückgekehrt, in zahlreichen Schriften, Predigten und öffentlichen Disputen umso leidenschaftlicher bekämpfte.
Im Hauptteil werden so scheinbar disparate Kapitel wie über Ontologie, Geschichte, Christologie, Hermeneutik und biblische Exegese durch die alle diese Themen durchdringende Zeichentheorie gleichsam auf einen Nenner gebracht. Dabei geht es vor allem um die Darstellung, wie Augustin als apologetisierender Theologe die Dinge der Schöpfung und die Ereignisse der Heilsgeschichte mit Hilfe seiner am Platonismus sich orientierenden Zeichenlehre auf die Transzendenz hin auslegte.
Die Grundstruktur des augustinischen Denkens, über die Zeichen im spezifischen Sinn dieses Wortes vom Zeitlichen zum Ewigen, vom Veränderlichen zum Unveränderlichen zu gelangen, freilich auch die Schwächen dieses Denkens werden durch die sorgfältige Analyse der Details in hohem Maße durchsichtig.