Beschreibung
Mit diesem Band ist der Leser eingeladen, zugleich eine Monographie über Stefan George und eine Studie zur Theorie der Lyrik im beginnenden Medienzeitalter zu lesen. Als Dichter steht George am Beginn der modernen Dichtung in Deutschland. Er erfand eine eigene poetische Sprache, die dazu dienen sollte, Intensitäten zu vermitteln, er entwickelte eine individuelle Schrifttype und lenkte einen propagandistisch wirkenden medialen Verbund. In einer Folge von Gedichtinterpretationen, die stets auf theoretische Positionen und den literaturgeschichtlichen Kontext hin transparent bleiben, entdeckt Armin Schäfer die Eigentümlichkeit von Georges Lyrik. Wortbildung, Syntax, Reim und Versifikation werden ebenso analysiert wie die Inszenierung seiner Gedichte. Dabei wird besonders das Wechselspiel von wortkünstlerischen Verfahren und den Medien der Lyrik - das gedruckte Gedicht und dessen mündlicher Vortrag - untersucht und gezeigt, wie in Georges lyrischem Schaffen und seinen Medienstrategien eine Politik der ästhetischen Form angelegt ist: George prägte selbst die Rezeption seiner Gedichte in entscheidender Weise.