Sechzig Jahre sind in der Geschichte der Kirche eine kurze Zeit. Aber wenn man auf Deutschland blickt und insbesondere auf die Bundesrepublik, bietet jene Zeitspanne dem Betrachter jene Zeitspanne ein Bild rasanter Veränderungen und umfassender Umbrüche. Alles das betraf in einem eminenten Ausmaß auch die Kirchen. Die evangelische Kirche und der Protestantismus, ihr geistiges und geistliches also, um die es in dieser Darstellung geht, waren in diese Vorgänge nicht nur verwickelt und eingebunden, sondern sie agierten von Anfang an gestaltend und prägend mit. Darüber informiert dieses Buch. Die neuen Medien, voran das Internet, überschütten uns mit einer Fülle von Informationen. Mit dieser Dichte kann keine Darstellung konkurrieren. Aber Informationen ohne die Entfaltung von Zusammenhängen bedeuten wenig. Hier geht es um die Erhellung der Kontexte und insofern auch um Angebote zur Orientierung. Christen sollten wissen, woher sie kommen. Denn nur dann sind sie befähigt, verantwortlich zu entscheiden, wohin sie gehen sollen und wollen.

Martin Greschat (1934): Nach dem Studium, der Ordination zum Pfarrer der Westfälischen Landeskirche, der Promotion zum Dr. theol. und der Habilitation im Fach Evangelische Kirchengeschichte, Lehrtätigkeit in Münster (1970-1979) und Gießen bis zur Emeritierung (1999). Verfasser zahlreicher Artikel und Bücher zu Themen der Kirchengeschichte vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Forschungsschwerpunkte sind die Reformation sowie die Kirchliche Zeitgeschichte. Größere Veröffentlichungen der letzten Zeit: Kirchlkiche Zeitgeschichte. Versuch einer Orientierung. Leipzig 2005; Martin Bucer. Ein Reformator und seine Zeit (1491-1551). 2. überarbeitete Auflage Münster 2009; Philipp Melanchthon. Theologe, Pädagoge, Humanist. Gütersloh 2010; Protestantismus im Kalten Krieg. Kirche, Politik und Gesellschaft im geteilten Deutschland 1945-1963. Paderborn 2010.