Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: "Völkerwanderung", Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Herkunft der Goten und ihre ersten Kontakte mit dem römischen Reich, sowie die weitere Entwicklung bis zum Vertrag von 382 betrachtet, um dann der Forschungsfrage nachzugehen: Unterscheidet sich das Gotenfoedus von den bisherigen Verträgen mit gotischen "foederati", wenn ja wie, und welche Auswirkungen könnte es für die Zukunft des Imperiums gehabt haben? Nachdem Theodosius der Große im Jahre 382 das "Gotenfoedus" ausgehandelt hatte, herrschte für längere Zeit weitestgehend Friede. In diesem kurzen Satz verbergen sich wichtige Fragen: was genau war der Inhalt des Gotenfoedus? Den exakten Text kennen wir nicht, wir müssen auf verschiedene antike Quellen sowie moderne archäologische Untersuchungen vertrauen. Hat Theodosius den Vertrag ausgehandelt? Oder sein Unterhändler Saturninus mit Fritigern - obwohl letzterer seit 380 in den Quellen nicht mehr explizit erwähnt wird? Und wer waren die Goten? Ein Volk? Eine Ansammlung verschiedener Stämme, Familienclans, oder eine "Gewaltgemeinschaft", die sich Ihr Brot durch Raubzüge verdiente? Bereits nach den Gotenstürmen Ende des 2. Jahrhunderts kam es 332 zu einem ersten Vertrag zwischen den Goten genannten Völkerschaften und dem römischen Imperium. 376 erlaubte Valens ihre Ansiedlung auf römischem Boden, 378 in der Schlacht von Adrianopel fügten die Goten dem römischen Heer eine der empfindlichsten Niederlagen zu, die dieses je erfahren hat. Erst nach weiteren verlustreichen Schlachten wurde 382 das "Gotenfoedus" vereinbart, dessen Beurteilung durch die Zeitgenossen ich genauer untersuchen werde.