Beschreibung
Die Schriften Johann Beers, dessen Entdeckung als einem der bedeutendsten Autoren und reizvollsten Erzähler des 17. Jahrhunderts Richard Alewyn zu verdanken ist, beanspruchen heute nicht nur einen bevorzugten Platz in der Literaturgeschichte, sondern haben zunehmend auch die Gunst des allgemein literarisch interessierten Lesers gewonnen.
Beers «Corylo», der 1679/80 in zwei kleinen Duodezbänden anonym als «Comische Geschicht» erschien, gehört zu der Gattung der Pikaro-Romane, die sich in der epischen Literatur des 17. Jahrhunderts eines besonderen Interesses erfreuten. Der veränderte Wirklichkeitssinn der Zeit und die frei gehandhabte Phantasie gehen hier eine reizvolle, ganz eigentümliche Verbindung ein, die der intendierten Moralkritik keinesfalls im Wege steht. Die Integration der didaktisch-kritischen Komponente ist Beer in literarisch-formaler Weise vorzüglich gelungen. Trotz der Kürze des Romans kommt das erzählerische Talent des Autors hier zur vollen Entfaltung. Die Pikanterien der dezent geschilderten galanten Liebesabenteuer lassen erkennen, welche sprachlich-stilistische Virtuosität dem Autor zu eigen war. Auch dem verwöhnten Leser unserer Tage dürfte diese «Vollkommene Comische Geschicht des Corylo» ein launiges Lektüre-Vergnügen bereiten.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Die vollkommene Comische Geschicht des Corylo – Der vollkommenen Comischen Geschicht des Corylo. Anderer Theil – Editorische Beigaben – Überlieferung des Corylo – Eingriffe der Herausgeber.