Beschreibung
Angesichts der unterschiedlichen Modalitäten und der verschiedenen Medialitätsgrade und -arten der Rezeption, die das Werk und die Figur Georg Büchners in zwei Jahrhunderten erfahren hat und weiter erfährt, muss heutzutage von Büchner-Rezeptionen in der Pluralform die Rede sein. Immer differenzierter entfaltet sich insbesondere die interkulturelle und intermediale Wirkung des Dichters, Wissenschaftlers und Revolutionärs. Sei es die Persönlichkeit des Dichters selbst, etwa beim Verfassen aufrührerischer Pamphlete, hellsichtiger Dichtungen oder fulminanter Briefe, auf der Flucht aus der Heimat oder am Seziertisch, seien es seine Figuren von Danton bis Lenz, von Leonce bis Woyzeck - das «Kind der neuen Zeit» genießt eine hohe internationale Resonanz in literarischen, theatralischen, filmischen, bildnerischen und performativen Diskursen. Anlässlich der internationalen Tagung zu Büchners 200. Geburtstag in Mailand (September 2013) untersuchen in diesem Band WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und Italien einige dieser Büchner-Rezeptionen, indem sie bekannte Konstellationen hinterfragen, überfällige Rekonstruktionen vornehmen und sich auf neues Terrain begeben.
Autorenportrait
Marco Castellari lehrt Neuere deutsche Literatur und Geschichte des deutschen Theaters an der Università degli Studi di Milano (Italien). Forschungsschwerpunkte: Friedrich Hölderlin; deutsches Drama und Theater des 20. Jahrhunderts; deutsch-jüdische Literatur und Literatur der Shoah. Alessandro Costazza ist Ordinarius für Neuere deutsche Literatur an der Università degli Studi di Milano. Er beschäftigt sich mit der Ästhetik des 18. Jahrhunderts, mit der deutschsprachigen Literatur Südtirols und mit der Theorie der Übersetzung. In den letzten Jahren befasste er sich hauptsächlich mit der Darstellung der Shoah sowie mit dem Verhältnis von Literatur und Philosophie.
Leseprobe
Leseprobe