Beschreibung
Die Familiennamen sind der einzige Bereich der europäischen Sprachen, welcher in seiner - sehr ausgeprägten -räumlichen Vielfalt noch höchst unzureichend erfasst ist. Noch sind die geschichtlich gewachsenen Namenlandschaften in erstaunlicher Stabilität erhalten. Sie werden im Bereich der Bundesrepublik Deutschland auf der Basis von Telefonanschlüssen anhand systematisch ermittelter und durch repräsentative Beispiele abgedeckter Themenkomplexe analysiert und die Ergebnisse in einem sechsbändigen Atlas mit mehr als 1000 kommentierten Karten dargestellt. Linguistischen Interessen wird durch einen grammatischen Teil (Graphematik, Phonematik, Syntagmatik der Namen) Rechnung getragen, kulturhistorischen durch einen lexikalischen Teil, der jeweils den spezifischen Aussagewert der fünf unterschiedlich motivierten Familiennamenklassen (aus Rufnamen, nach Herkunft, Wohnstätte, Beruf, körperlichen oder charakterlichen Merkmalen) berücksichtigt. Dadurch wird die Namenforschung erstmals auf ein tragfähiges Fundament rezenter Daten gestellt, das die Überprüfung alter und besonders die Entwicklung neuer Fragestellungen ermöglicht; ferner wird - da Namen sich gegenüber anderen Sprachbereichen retardiert entwickeln - eine erstrangige Quelle für die Sprachgeschichte, insbesondere die Rekonstruktion gesprochener mittelalterlicher Dialekte erschlossen, schließlich ein hilfswissenschaftliches Instrument für Fächer von der Kirchen- und Sozialgeschichte über die Siedlungs- und Migrationsforschung bis zur Genetik bereitgestellt. Übersicht über das Gesamtwerk: Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus Band 3: Morphologie und Syntax der Familiennamen Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte Band 5: Familiennamen nach Beruf und Stand. Familiennamen nach körperlichen und charakterlichen Merkmalen Band 6: Familiennamen nach Rufnamen. Gesamtregister
Autorenportrait
Antje Dammel, Rita Heuser und Mirjam Schmuck, Universität Mainz; Kathrin Dräger, Universität Freiburg;