Beschreibung
Wole Soyinkas eindringliche Expedition in die Jahre, in denen Nigeria unabhängig wurde und sogleich Korruption, Machthunger und Grausamkeit um sich griffen Ibadan, eine kleine Stadt im Westen Nigerias, ist Mittelpunkt dieser Erinnerungen, deren vorläufig letzter Akt die Ermordung Ken Saro Wiwas ist. Doch 'Ibadan' steh tauch für die Streunerjahre Soyinkas, der sein Alter Ego Maren noch einmal die bizarren Erlebnisse seiner Jugend durchleben lässt: die Schule in Ibadan, das Studium in Leeds, als Dramaturg in London, um beinahe als Sänger in einem Pariser Café zu landen. Als Dozent kehrt Maren schließlich zurück, und wieder ist es in Ibadan, wo Wole Soyinka 1965 eine Radiostation mit vorgehaltener Pistole zwingt, ein Tonband mit den tatsächlichen Wahlergebnissen auszustrahlen. Es entsteht das Porträt eines jungen Menschen auf dem Weg zum politisch engagierten Künstler, der sich unbeirrt, unabhängig und unerschrocken in die Geschicke seines Landes einmischt, um bei seiner Sache zu bleiben: der Würde, der Literatur.
Autorenportrait
Wole Soyinka wurde 1934 in Abeokuta (Westnigeria) geboren. Er ist international ausgezeichneter Schriftsteller, Literaturwissenschafter, Theatermacher sowie politischer Essayist und erhielt als erster Afrikaner den Nobelpreis für Literatur. Aufgrund seiner Opposition zur Diktatur in Nigeria wurde er dort inhaftiert. Heute lebt er in Kalifornien und Nigeria und lehrt an Universitäten rund um den Globus.