Beschreibung
Ernst Hiesmayr (1920-2006) war als Architekt wie auch als Lehrer ein Unbeugsamer. Aufgewachsen in Innsbruck und ausgebildet an der Technischen Hochschule Graz, war er ein Suchender, dessen architektonische Wurzeln in der Auseinandersetzung mit der Natur, mit Landschaft und mit den Bautraditionen seiner Heimat liegen. Innovationen in Wissenschaft und Technik gegenüber war er stets aufgeschlossen und setzte sich kritisch-kreativ mit den aktuellen Entwicklungen auseinander. Hiesmayrs Lehrtätigkeit als Professor an der Technischen Universität Wien ab 1968 hat eine ganze Generation österreichischer Architekten geprägt. Sein wachsames Interesse an einer Vielfalt von Themen veranlasste ihn zu kritischen Reaktionen und kämpferischen Stellungnahmen, die seine Schüler ebenso wie seine Kollegen nachhaltig beeinflussten. Die Schärfe seines Denkens ist auch in seinen Planungen ablesbar, die jeden Entwurf auf das Wesentliche reduzierten und von Überflüssigem und Dekorativem befreiten. Dieses Buch verknüpft zum ersten Mal Leben und Werk von Ernst Hiesmayr und zeichnet einen Spannungsbogen von seiner Suche nach Bauprinzipien in der Natur bis hin zu seinen spektakulären Konstruktionen in Holz, Beton und Stahl wie dem Juridicum in Wien, seinem wohl bekanntesten Werk.
Autorenportrait
Reinhardt Gallister lebt und arbeitet als Architekt in Wien. Er war 1980-1990 erst Mitarbeiter, später Partner im Architekturbüro von Ernst Hiesmayr und hat für ihn das Buch Einfache Häuser gestaltet. Otto Kapfinger ist Architekturwissenschaftler und -publizist in Wien. Er war Mitbegründer der Gruppe Missing Link, Architekturkritiker der Tageszeitung Die Presse und hatte Lehraufträge an der Hochschule für angewandte Kunst Wien und der Hochschule für Gestaltung Linz. Zahlreiche Bücher und Ausstellungen zur Baukunst des 20. Jh. in und aus Österreich.