Beschreibung
In der Aufklärung wird umfassende Bildung über den Menschen, die Welt und die Kultur gefordert. Wissen über Astronomie, Physik, Chemie, Biologie, Medizin, Geologie oder Meteorologie vermitteln - vor der rasanten fachlichen Spezialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts - insbesondere Zeitschriften. Seit etwa 1750 konkurrieren auf dem Buchmarkt unterschiedlichste Periodika - vermischte Magazine, Rezensionsjournale, Moralische Wochenschriften -, die in Fachstudien, populären Essays, Lehrgedichten oder fiktionalen Erzählungen naturkundliche Inhalte an eine nicht minder vielfältige Leserschaft vermitteln. So entsteht eine populäre, öffentliche Akademie der Natur für das interessierte Bürgertum. Der vorliegende Band sondiert dieses noch weitgehend unerschlossene Feld naturkundlichen Zeitschriftenwissens des 18. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Tanja Van Hoorn ist Akademische Rätin auf Zeit am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover. Alexander Koenina ist Professor für Deutsche Literatur des 17.-19. Jahrhunderts an der Leibniz Universität Hannover.
Leseprobe
Leseprobe
Inhalt
Inhalt: Tanja van Hoorn: Gattungen, Nachbarschaften, Profile: Textsorten und Platzierungen periodischer Naturaufklärung – Marie-Theres Federhofer: Dichtes Wissen. Zu Christian Ludwig Lichtenbergs und Johann Heinrich Voigts «Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte» – Gunhild Berg: Jährlich, neulich, künftig: Zur Synchronisierung von kanonisiertem, aktuellem und zukünftigem Wissen aus der Naturkunde in Kalendarik und Prognostik des «Göttinger Taschen-Calenders» – Martin Gierl: Naturkunde in Rezensionszeitschriften. Der mediale Fächer und das Wissen vom Fach – Simona Noreik: Naturwissen und Poesie in Christlob Mylius’ physikalischer Wochenschrift «Der Naturforscher» – Alexander Košenina: «Erkenntniß von der Größe des Schöpfers». Populäre Naturkunde in den «Physikalischen Belustigungen» (1751-1757) – Michael Bies: Beobachtungen, Bemerkungen und Anekdoten zur ,Verbesserung‘ der Naturgeschichte. Johann Ernst Immanuel Walchs «Der Naturforscher» – Ute Schneider: Für Kenner und Liebhaber. Zur Idee und Konzeption der Zeitschrift «Der Naturforscher» (1774-1804) – Stefanie Stockhorst: Ars medica für Kenner und Liebhaber. Das medizinische Rezensionswesen der «Allgemeinen deutschen Bibliothek» am Beispiel von Johann August Unzer und Philipp Gabriel Hensler – Andreas Christoph: Die «Allgemeinen Geographischen Ephemeriden» (1798-1831) im Kontext der Zeitschriftenliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts – Misia Sophia Doms/Peter Klingel: Leser am Narrenseil. Vom rhetorischen Einsatz naturwissenschaftlicher Methoden im «Reich der Natur und der Sitten» – Susanne Düwell: Erziehung «durch Vorzeigung der Dinge in der Natur». Aufklärungspädagogik und Naturgeschichte – Giulia Cantarutti: Naturforschung in Aufklärungszeitschriften unter dem Blickwinkel des deutsch-italienischen Kulturtransfers.