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Poeta philologus

Eine Schwellenfigur im 19. Jahrhundert

Peters, Brigitte / Dehrmann, Mark-Georg / Nebrig, Alexander
Erscheinungsjahr: 2010
CHF 110,50
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783034300094
Sprache: Deutsch
Umfang: 292
Format (T/L/B): 22.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Die Geschichte der Philologien kann nicht von der Geschichte der Literaturen getrennt werden: Dichtung bezieht sich immer auf Traditionen. Diese existieren aufgrund ihrer Konstitution, ihrer Bewahrung, ihrer Kritik, ihrer Interpretation – aufgrund der klassischen Tätigkeiten von Philologie bzw. Literaturwissenschaft. Der ist ein aufschlussreicher Sonderfall für diesen Befund, der aber auch darüber hinaus Geltung beanspruchen kann. Der Band widmet sich der Lage des Dichterphilologen im 19. Jahrhundert. Seine Situation ist ambivalent. Innerhalb von Kulturen und Gesellschaften, die ihre ästhetischen, didaktischen und politischen Ambitionen durch einen Rückgang auf die Geschichte legitimieren, gewinnt der eine herausragende Bedeutung: Er verfügt als Philologe über das Vergangene, um es als Dichter wirkungsmächtig in die Öffentlichkeit zu geben. Gleichzeitig aber ist seine Doppelrolle seit den ästhetisch-poetischen Entwicklungen vom späten 18. Jahrhundert an gefährdet: Droht nicht die Gelehrsamkeit die Fähigkeit zur Dichtung abzutöten? Der Dichterphilologe ist eine Schwellenfigur zur Moderne: Er versucht noch einmal, die Sehnsucht nach dem Vergangenen in gegenwärtiges Leben umzuwandeln, das sich multiplizierende historische Wissen in die Präsenz gegenwärtiger Dichtung zu bannen. Die Beiträge beschränken sich nicht auf eine Nationalphilologie. In exemplarischen Studien zu Dichterphilologen unterschiedlicher Länder und Literaturen wird deutlich, dass der ein europäisches Phänomen ist.

Autorenportrait

Die Herausgeber: Mark-Georg Dehrmann (1975), Dr. phil., Akademischer Rat am Deutschen Seminar der Leibniz-Universität Hannover. Alexander Nebrig (1976), Dr. phil., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin.

Inhalt

Aus dem Inhalt: Mark-Georg Dehrmann/Alexander Nebrig: Einleitung – Evi Zemanek: Fingierte Philologie und philologische Fiktion im Werk Ugo Foscolos – Massimo Pizzingrilli: Der unendliche Horizont hinter der Dichtung. Kreative Philologie bei Giacomo Leopardi – Hartmut Bobzin: Friedrich Rückert. Der ‘orientalische’ Dichter und Philologe – Mark-Georg Dehrmann: Des Sängers Fluch. Philologie und Dichtung bei Ludwig Uhland – Michael Schmidt: Spur der Aura. Esaias Tegnérs Versepos «Frithiof» – Birgit Krehl: Adam Mickiewiczs künstlerisches Schaffen im Kontext seines Vorwortes «Über die romantische Dichtung» («O poezji romantycznej») – Dorothea Scholl: Zwischen Historiographie und Dichtung: Jules Michelet – Sebastian Donat: Übersetzung als Brücke zwischen und . Das Phänomen Friedrich Bodenstedt – Maximilian Gröne: Von der Philologie zur Fiktion. Paul Heyses Strategien der Literarisierung am Beispiel von Adam de la Halle und Raimon de Miraval – Brigitte Rath: «Our knowledge petrifies our rhymes». Edmund Gosse im Kontext der Institutionalisierung von English Literature – Alexander Nebrig: Nietzsches Dichterbild und die Wiederbelebung des Dithyrambus durch die Philologie – Vladimir Sabourín: Pen?o Slavejkov als (Anti-)Philologe. Das nietzscheanische Epos – Bernhard Teuber: Poeta doctus an philologus? Gelehrsamkeit, Philologie und Antiphilologie bei Arthur Rimbaud. Inhaltsverzeichnis

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