Beschreibung
Volker Hesses Neuinszenierung des Einsiedler Welttheaters 2007 löste über die Schweiz hinaus hitzige Debatten aus. Eine Rolle spielten divergierende Interessen im Macht- und Wirkungsgefüge der Schlüsselakteure. Was waren die Voraussetzungen, unter denen die Einsiedler Welttheater-Tradition weitergeführt werden konnte und sollte? Die Studie zeichnet die Aufführungstradition ab 1924 nach und erläutert die Beweggründe für Thomas Hürlimanns Neufassung des Jahres 2000. Im Zentrum steht die zweite gemeinsame Inszenierung von Hürlimann und Hesse 2007, die eigentliche Zäsur in der Aufführungstradition. Der Autor folgt dem Produktionsablauf vom Casting über den Probenprozess bis zur Premiere aus der Sicht der Regie, des musikalischen Leiters und der Hauptdarstellenden und vergleicht die Inszenierung mit Hürlimanns Textfassung. Mit einer Betrachtung der Wirkungsgeschichte der Welttheater-Saison 2007 schliesst die dokumentierende Untersuchung.
Autorenportrait
Urs Wisel Ochsner ist promovierter Theaterwissenschaftler und wirkt als Dramaturg am Gerhart Hauptmann Theater in Zittau.
Inhalt
Vorbemerkung
Die Einsiedler Tradition – Forschung und Methode
Calderón de la Barcas El gran teatro del mundo und «Das Einsiedler Welttheater 2007» in der Forschung
Theatertraditionen im Spannungsfeld von Kontinuität und Bruch
Wissenschaftliche Begriffsbildung
Aufschreiben, Fortschreiben und Umschreiben als Methode
Die Einsiedler Welttheater-Aufführungen 1924 bis 1992
Zur Inszenierung Hürlimann/Hesse 2000
Das Einsiedler Welttheater 2007
Erneuter Auftrag an Autor und Regisseur
Der Dramentext
Dramaturgische Analyse
Die Reaktionen auf die Neufassung
Die Inszenierung
Casting und Probenprozess
Die Szenenabfolge
Die Regiearbeit
Die Perspektive des musikalischen Leiters
Das Alter Ego – Funktion und Wirkung
Gegenwartsbezüge
Wirkungsgeschichte der Welttheater-Spielzeit 2007
Die fünf Schlüsselakteure WTGE, Kloster Einsiedeln, künstlerische Leitung, Publikum und Rechtskatholiken
Die mediale Kontroverse um den Flugzeugflyer
Die beinahe abgesagte Aufführung
Reaktionen unmittelbar nach der Premiere
Die Medienresonanz
Die Position des Abtes gegen Ende der Spielzeit 2007
Der Widerstand der Rechtskatholiken
Erfolg und Ende der Ära Hürlimann/Hesse
Die Zäsur in einer Tradition
Kloster und Dorf Einsiedeln – eine Gemeinschaft mit Abhängigkeiten
Die Tradition und ihr Rahmen
Zur Spielperiode 2013
Nachbemerkung und Dank
Anhang
Interviews
Stefania Heinzer-D’Intino
Peter Kälin-Freyer
Volker Hesse
Gerlinde Schlumpf-Schatt
Zeno Schneider-Schnyder
Jürg Kienberger
Jürgen Wollweber
Beat Ruhstaller
Pater Urban Federer
Thomas Hürlimann
Plakatentwürfe
Synopse der Figuren in Calderóns, Hürlimanns und Krohns Welttheater-Fassungen
Flugblätter