Beschreibung
Der vorliegende Band enthält neun Beiträge, welche auf der Konferenz »Von Sachsen-
Anhalt in die Welt. Der Sachsenspiegel als europäische Rechtsquelle« im Tagungszentrum »Johann Sebastian Bach« Köthen (1.–4.10.2012) in Vortragsform
vorgestellt wurden. Anlass war das 800. Jubiläum Anhalts, welches nicht ohne eine
akademische Würdigung der internationalen Strahlkraft der im mitteldeutschen
Raum entstandenen Rechtsquellen Sachsenspiegel und Magdeburger Recht vorüber
gehen sollte. Wie das Inhaltsverzeichnis ausweist, konnten namhafte Referentinnen
und Referenten aus Belgien, Japan, Litauen, Polen, Russland, Tschechien
und der Ukraine gewonnen werden. Hinzu kommen zwei Beiträge deutscher Autoren,
welche die Rezeption des sächsisch-magdeburgischen Rechts in einem Teil
des heutigen Rumänien (Siebenbürgen) und in Spanien beleuchten. Der letztere lieferte
einen sensationellen Beleg dafür, dass der Sachsenspiegel wenige Jahre nach
seiner Entstehung auch in Katalonien bekannt war. Mit dem Beitrag zur japanischen
Sachsenspiegelforschung wird der europäische Rahmen überschritten,
doch dürfte die Beachtung des Sachsenspiegels in Japan kaum ohne dessen europäische Relevanz denkbar sein.
Die rege Bezugnahme der Autorinnen und Autoren auf Wappen, Rathäuser,
Pläne und andere rechtsgeschichtliche Bilder und Gegenstände legte die Aufnahme
der Tagungsergebnisse in die Schriftenreihe »SIGNA IVRIS« nahe.
Die Tagung war betont international angelegt. Dennoch kann sie nur einen kleinen
Ausschnitt aus der epochalen und weiträumigen Wirkungsgeschichte des wichtigsten
deutschen Rechtsbuches und des berühmten Stadtrechts von Magdeburg
liefern. Vieles wäre noch zu berichten gewesen, etwa zu modernen Übersetzungen,
aktueller Erinnerungskultur u.ä.