Die Revolution bist Du!
Der Tolstojanismus als soziale Bewegung in den Niederlanden
Brucker, Renate / Brucker, Renate / Brucker, Renate / Kalicha, Sebastian
Erscheinungsjahr:
2016
Beschreibung
Die niederländischen TolstojanerInnen, die sich selbst "Christen-Anarchisten" nannten, bildeten ein ausgedehntes Netzwerk, dessen Mitglieder sich auf verschiedenen Gebieten betätigten. Sie kämpften gewaltfrei gegen Militarismus und Ausbeutung, aber auch gegen Alkohol, Rauchen und Tierversuche und traten für den Vegetarismus und die freie Ehe, aber gegen ungezügelten sexuellen Genuss ein. Sie lehnten Staat und Kapitalismus ab, widersetzten sich aber gleichzeitig dem Parteisozialismus. Praktisch umgesetzt haben sie ihre Ideen in Vorformen sozial-kultureller Stadtteilarbeit in Amsterdam und in Siedlungen wie der Kolonie der Internationalen Bruderschaft sowie in der Humanitären Schule in Blaricum. Dies alles waren Aspekte des Strebens nach einem besseren Menschen und einer besseren Welt. Der anarchistische Aspekt wird u. a. in der auf die individuelle Veränderung ausgerichteten Strategie deutlich, die nicht auf gesetzliche Regelungen oder "Lobbyarbeit" abzielte, aber auch in direkten Handlungen der Verweigerung. Dennis de Langes Studie ist die erste, welche die TolstojanerInnen als soziale Bewegung in den Niederlanden beschreibt. Sie stellt die wichtigsten Protagonisten vor, diskutiert deren Visionen und Kämpfe und behandelt umfassend all die unterschiedlichen Aspekte, Phasen und Projekte dieser Bewegung.
Inhalt
Inhalt
Vorwort zur deutschen Ausgabe
1. Einleitung
2. Der Modernismus und die soziale Frage
3. Die TolstojanerInnen in den Niederlanden
4. Die Entstehung der „Vrede“-Bewegung
5. Die Internationale Bruderschaft und die Kolonie in Blaricum
6. Die TolstojanerInnen und die humanitäre Bewegung
7. Der Tolstojanismus nach Blaricum
8. Analyse und Schlussfolgerungen
9. Anhang: Das Kriegsdienstverweigerungsmanifest (1915)
10. Übersicht über das ausgewertete Material