Beschreibung
Der Banater Schwabe Wilhelm Meindel desertiert in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges mit wenigen Kameraden von seiner an der südlichen Ostfront aufgeriebenen SS-Einheit und mischt sich unter die nach und nach in Bayern eintreffenden Flüchtlinge und Heimatvertriebenen. Zwar lebt er in der ständigen Furcht, als Angehöriger der SS enttarnt zu werden und in Kriegsgefangenschaft zu geraten oder gar ohne Prozess erschossen zu werden, doch als der von den Grausamkeiten des Krieges seelisch schwer Gezeichnete erfährt, dass seine Frau als Zwangsarbeiterin nach Russland verschleppt wurde und seine Kinder voneinander getrennt in jugoslawischen Lagern festgehalten werden, hält ihn nichts mehr: Er muss alles ihm Mögliche unternehmen, das Unmögliche und Aussichtslose wagen, um wenigstens seine Kinder zu befreien und nach Deutschland zu bringen. Mit nicht viel mehr als Hoffnung im Gepäck macht sich Wilhelm auf den gefahrvollen Weg durch Österreich und Ungarn nach Jugoslawien, quer durch die Wirren, Gefahren und Ängste einer von Unmenschlichkeit geprägten Zeit - und zugleich auf eine Reise zu seinem eigenen Selbst und tieferem Begreifen. Volker Theison, Jahrgang 1943, studierte Evangelische Theologie und war 40 Jahre als protestantischer Pfarrer im Dienst der pfälzischen Landeskirche tätig.