Beschreibung
Sebastian Schlinkheider beleuchtet ausführlich die geschichtskulturelle Verarbeitung des Sammlers Ferdinand Franz Wallraf in den vergangenen rund 200 Jahren: Vor allem die Figur des Erzbürgers Wallraf stellt geradezu eine Personifikation der städtischen Kultur dar, die seit seinem Tod 1824 seinen Mitbürger:innen vielfältige Identifikationspotentiale geboten hat und bietet. Sich auf Wallraf zu beziehen ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die historisch-kulturelle Selbstverortung und -vergewisserung des modernen Köln. Das zweite, theoretisch-methodische Ziel der Arbeit liegt darin, einen neuen Analyseansatz zu entwickeln, der für einen offenen Begriff von Geschichtskultur plädiert, und diesen anhand des Fallbeispiels Wallraf zu erproben. Die Analyse operiert mit einem diskursanalytisch grundierten und wissensgeschichtlich ausgerichteten Blick, um das in der Öffentlichkeit zirkulierende Geschichtswissen zu untersuchen und zu interpretieren.