Beschreibung
Vier Jahre lang tagte das Konzil von Konstanz in der beschaulichen Stadt am Bodensee. Hier verhandelte die geistliche und weltliche Prominenz Europas die Probleme der spätmittelalterlichen Kirche. Es war die größte politische Zusammenkunft des Mittelalters, eine einzigartige Veranstaltung, zu der zeitweise bis zu 70.000 Gäste in Konstanz gewesen sein sollen. Das machte sich natürlich auch im Leben der Konstanzer Bürger bemerkbar. Anschaulich und detailliert hält der Augenzeuge Ulrich Richental die Geschehnisse im Großen wie im Kleinen fest. Er war sozusagen der erste Klatsch- und Lokalreporter der Geschichte und bietet Einblicke in das Treiben einer spätmittelalterlichen Stadt vor dem Hintergrund der politisch-religiösen Mächtespiele. Anlässlich des 600-jährigen Jubiläums erscheint die Chronik des Ulrich Richental zum ersten Mal in heutiges Deutsch übersetzt. Der Band ermöglicht so einen direkten Zugang zu einem der spannendsten Ereignisse des Mittelalters. Ulrich Richtental (1360-1437) war der Sohn eines Konstanzer Stadtschreibers. Er war wahrscheinlich als Kaufmann tätig und hatte es zu einigem Wohlstand in der Stadt gebracht, wo er Haus- und Grundeigentum besaß. Aus eigenem Antrieb verfasste er eine umfangreiche Chronik über das Konstanzer Konzil.
Autorenportrait
Monika Küble, geb. 1960, Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Perugia und Konstanz. Publikationen u.a. zur oberschwäbischen Literatur und zur italienischen Architekturgeschichte. Henry Gerlach, geb. 1960, Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Konstanz und Hamburg. Publikationen u. a. zum Konzil von Konstanz. Gemeinsam haben sie 2013 den historischen Roman In nomine diaboli veröffentlicht, der zur Zeit des Konstanzer Konzils spielt.