Beschreibung
Durch den Einsatz bioresorbierbarer Kunststoffe in Implantaten ist die Vermeidung von Zweitoperationen zur Implantatentfernung und von Langzeitkomplikationen, sowie der graduelle Übergang der Belastung auf das heilende Ge-webe möglich. Im Bereich der Medizintextilien sind diese Materialien für Nahtmaterialien und Netze etabliert und werden zunehmend im Bereich des Tissue Engineerings verwendet. Die am häufigsten eingesetzten bioresorbier-baren Polymere sind in der Gruppe der Poly(a-hydroxy-carbonsäuren) zu finden. Bei der Degradation dieser Polymere entstehen saure Valenzen, die in vivo zu einem lokalen Abfall des pH-Wertes und in der Folge zu verstärkten Fremdkörperreaktionen führen. In vergangenen Studien wurde die Minderung des pH-Wert-Abfalls durch die Inkorporation von puffernden, kolloidalen Poly-mernetzwerken, Mikrogelen, als vielversprechend identifiziert. Jedoch ist die Weiterverarbeitung von Filamenten aus dieser Materialkombination auf Grund niedriger Höchstzugkraft stark begrenzt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, Filamente mit reduziertem pH-Wert-Abfall während der Degradation zu entwickeln und die Weiterverarbeitung dieser zu demonstrieren.