Beschreibung
Diese Arbeit ist von dem Wissen bestimmt, daß es bei techno logischen Innovationen nicht nur die Frage gibt, wie etwas eingeführt wird, sondern auch, ob man es einführen solle. Eine solche ob-Frage stellte und stellt sich auch heute bei der Breitbandtechnologie, und zwar sowohl in ihrer Variante als Kupferkoaxialkabelnetz für die Verteilung von Hörfunk und Fernsehen wie auch als Glasfasernetz für die Einfühung einer umfassenden Breitbandkommunikation. Beide Arten von neuen Fernmeldeinfrastrukturen werden vor aussichtlich so hohe soziale Kosten verursachen, daß man sie in dieser Form als sozial nicht vernünftig ablehnen sollte; überdies sind sie weder technisch noch ökonomisch zwingend. Eine solche Einschätzung bedarf der Begründung. Diese Studie liefert dazu einen Beitrag. Darüber hinaus geht sie der Frage nach, warum gegenwärtig wenig Evidenz dafür zu erken nen ist, daß eine umfassende Breitbandverkabelung (in beiden Varianten) zu verhindern ist. Dabei beschäftigt sie sich insbesondere mit der Frage, ob die Sozialwissenschaften einen Beitrag leisten können, um zu einer sozialverträgli cheren Netzpolitik zu gelangen. IIZweifellos ist für alles, was sich lohnt, ein Preis zu zahlen: um die Technologie in eine neue Richtung zu lenken, so daß sie dem Menschen dient, statt ihn zu zer stören, muß man in erster Linie seine Vorstellungskraft anstrengen und frei von 1I Furcht sein. IIEin hochentwickeltes Verkehrs- und Kommu nikationswesen hat eine ungeheuer mächtige 1I Wirkung: es entwurzelt die Menschen.