Beschreibung
In den Jahrzehnten um 1900 fanden Kunst und Literatur aus Skandinavien begeisterte Aufnahme beim deutschen Publikum. Vor diesem Hintergrund bemühten sich auch skandinavische Komponisten um die Aufführung ihrer Musik in deutschen Konzertsälen. Die Werke trafen auf eine doppelte Erwartungshaltung: Sie wurden an gattungsspezifischen Vorstellungen gemessen und auf populäre Wissensbestände vom Norden bezogen. Aus der Untersuchung der deutschen Rezeption skandinavischer Musik erarbeitet die Autorin Leitfragen für den analytischen Zugriff auf Werke Christian Sindings, Victor Bendix’ und Carl Nielsens. Durch die Verknüpfung von imagologischer und musikalischer Analyse entwickelt sie einen neuen Zugang zum ‘nordischen Ton’ und zeigt dessen Bedeutung für die Geschichte der Symphonie um 1900 auf.
Autorenportrait
Katharine Leiska studierte Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians- Universität München sowie an den schwedischen Universitäten in Lund und Uppsala. 2004 schloss sie ihr Studium in Uppsala ab. Von 2005 bis 2009 war sie DFG-Stipendiatin des Kieler Graduiertenkollegs Imaginatio borealis und Stipendiatin der Georg Brandes Skole an der Universität Kopenhagen. Seit 2010 arbeitet die Autorin im Rahmen eines Kooperationsprojekts am Germanischen Nationalmuseum und an der Hochschule für Musik Nürnberg.
Rezension
«Leiska’s study is consistently sophisticated, thoughtprovoking, and refined, and sets an impressively high standard for critical-documentary study of the German reception of Scandinavian music at a crucial phase in its development.»
(Daniel M. Grimley, Danish Yearbook of Musicology 40/2016)
Inhalt
Inhalt: Der deutsche Norden-Diskurs um 1900 – Ideal und Peripherie: Skandinavische Musik in Presse und Konzertsaal – Christian Sindings Symphonie d-Moll op. 21: Schnittstellen von Gattungstradition und Nord-Imagines – Victor Bendix’ Symphonie a-Moll op. 25: Musikalische Szenen zwischen Symphonie und Serenade – Carl Nielsens frühe Symphonien: Nordisch und modern. Inhaltsverzeichnis